Echt aus Italien!

Jetzt wohne ich gegenüber einem Italien-Laden. Damit muss ich mich wohl
einfach abfinden. Nicht, dass ich umgezogen bin, aber der
Farben-und-Tapeten-Laden von Gegenüber ist pleite gegangen. Tja.

Ich habe auch schon immer schräg gegenüber vom Australien-Laden gewohnt.
Jetzt könnte ich mit einer vergammelten Ananas – zielsicher aus meinem Fenster
rausgeworfen – entweder die Schaufensterscheibe des Australienladens oder
wahlweise die grün-weiß-rote Jalousie des Italienladens vernichten. Wie soll man
sich da entscheiden?

Und was sollen diese absurden Geschäfte für mich persönlich bringen? Ich
werde mir nicht die Blöße geben und im Australienladen nach Pasta fragen oder im
Italienladen nach einem großen Hut mit Schlangenleder(-Imitat)-Hutband. Das wäre
auch zu albern, kaum befriedigend und weder lustig noch nachmittagfüllend.

Zwar ist es sehr beruhigend, dass ich jetzt sowohl australische als auch
italienische Rotweine in Hülle und Fülle greifbar in der Nähe habe, leider
jedoch auch zu entsprechenden Preisen. Dem geneigten Leser sei an dieser Stelle
verraten, dass ich eher dazu neige, einen vollständigen Liter „Vin de Pays de
L’Herault – Rouge“ (ein trockener, aromatischer Franzose) bei Plus aufs
Warenband zu stemmen. Das positive an dem Wein ist, dass er einen schon für
lächerliche 1,99 DM in den Schlaf singt, einem aber nicht unbedingt den ganzen
nächsten Tag versaut.

Wo war ich? Ach so: Was bringen mir Geschäfte, in denen ich scheinbar das
gesamte Warensortiment eines ganzen Landes oder gar Kontinents erwerben kann?
Einfache Antwort: Nichts. Es bleibt, dass nun ständig ein Hauch von Fernweh
durch meine enge Innenstadtstraße weht. „Echt aus Italien
steht auf den Scheiben geschrieben. Das ist natürlich vielleicht nicht gelogen,
aber dennoch Quatsch.

Aus der Lokalredaktion Trier jemand, der gerne einen lokalpatriotischen
„Fröschen-Laden“ aufmachen würde, nur um „Echt aus Fröschen“ an die Scheiben
schreiben zu dürfen… (gemeint ist natürlich 66987 Fröschen bei Pirmasens)

Veröffentlicht unter kai

Zurück in der Institution

Der oft gescholtene Duden möchte unter einer Institution eine öffentliche
Einrichtung verstehen. In meinem kleinen persönlichen Wörterbuch findet sich
dagegen nur die Umschreibung „groß und grau“. Jetzt mag sich der ein oder andere
vielleicht empört erheben und zu bedenken geben, ein Elephant sei nach dieser
Definition auch eine Institution. Er wäre damit im Recht. Unter einer
Institution möchte ich jedoch vielmehr diese Orte des Schreckens verstehen, die
sich vor einem auftürmen und in denen man Abschnitte seines Daseins fristen muß.
Man betritt eine Institution oftmals durch ein Loch an einer Seite oder in der
Mitte und befindet sich dann in riesigen Fluren oder weitläufigen Hallen, die
einem die Nichtigkeit des eigenen Seins vor Augen führen wollen. Schier endlose,
verwinkelte Schlauchgänge pumpen Menschenmassen in die sich wie Herzklappen
öffnenden und schließenden Türen.

Andere Gänge sind nur selten bevölkert und tot. Abgestorben und oft nur mit
zirpendem Neonlicht verseucht scheinen sie unter der Last sich verlaufender
Eindringlinge „du bist falsch“ zu stöhnen. Immer gleiche Fragen wandern durch
die verwirrten Gedanken der von der Institution gefressenen Wesen: Wo ist Raum
H1030? Nicht besser, sondern vielleicht sogar schlimmer, wenn man sich auskennt
und perfekt orientieren kann. Man kennt die Winkel, die Abkürzungen immer
gleicher Wege. Man macht sich dem Klotz Institution gleich, stumpft ab,
verrichtet Arbeit, ist anwesend. Das Zurückkehren an eine Institution ist meist
mit unterschiedlichen Gefühlen beladen. Zum einen darf man die Geborgenheit des
Altbekannten genießen, die unangenehmen Überraschungen halten sich meist in
Grenzen: Oh, der Kaffeeautomat ist immer noch kaputt. Andererseits verabschieden
sich die positiven Gefühle gänzlich, wenn man feststellen muß, daß es auf den
Toiletten immer noch so riecht, als hätte jemand versucht, einen verwesenden
Pottwal hinunterzuspülen.
Das ist für mich eine Institution. Im Langenscheidt Lateinisch-Deutsch
Wörterbuch findet man übrigens unter dem Verb „instituo“ mannigfaltige
Übersetzungen wie z.B.: hinstellen, aufstellen, anstellen, einführen, einsetzen,
ordnen. Unter „institutio“ findet man u.a. Die Übersetzungen „Grundsätze,
Methode“ Irgendwie stimmt das alles mit meinem Verständnis einer Institution
überein.

Wo ist jetzt die Parallele zu dem Elephanten? Man möchte von beidem nicht,
das es sich auf einen draufsetzt. Nach diesem wenig stichhaltigen und durchaus
verwirrendem Quatsch schließe ich mit der Bemerkung, daß mir das Wort
Institution urplötzlich in den Sinn gekommen ist, als jemand genau vor mir in
dem übervölkerten Flur einer solchen einen epileptischen Anfall bekam.

Mehr Definitionen bekannter und beliebter Fremdwörter bald und an dieser
Stelle aus der Lokalredaktion Trier von mir,
dem Kai.

Veröffentlicht unter kai

Medikamente und woraus sie gemacht sind

  • Aspirin: aus Asbest
  • Ranitidin: aus Fröschen
  • Granufink: aus Singvögeln
  • Thomapyrin: aus Pyrenäen
  • Viagra: aus Agrarerzeugnissen
  • Voltaren: aus elektrischem Strom
  • Lovelle: aus Lava
  • Dolormin: aus Langnese Dolomiti
  • Rhinomer: aus Nashörnern
  • Alka-Seltzer: aus Alkalisalzen
  • Meditonsin: aus Mönchshaaren
  • Wick Wikinger: aus Wikingern
  • Wick Rachendrachen: aus Drachenwickse
Veröffentlicht unter listen

Der Fisch Text

In diesem Text wurde ein Wort willkürlich durch ein anderes ersetzt, raten Fisch welches!

Was soll man mit sich selbst anfangen, wenn wieder mal kein Urlaub möglich, das Wochenende verloren, die Freundin nervig und derGeldbeutel leer ist?

Ja wie Fisch bereits ahnen gibt’s gleich wieder eine altkluge Belehrung und Fisch haben recht die gibt es wirklich, aber das liegt einfach daran, daß Fisch so wahnsinnig Lebensunfähig sind,daß Fisch sich soetwas insgeheim ständig fragen.

Anstatt über Ihre Bemerkung beleidigt zu sein (pah, von wegen altklug!), fahre ich in meiner unendlichen Güte, die quaFisch nur von IHM übertroffen wird, fort.

Es gibt etwas, etwas das wirklich entspannt und die Energie gibt, trotz all diesem Humbug weiterzumachen (mit was auch immer, außer…nehmen Fisch den Finger doch besser aus der Nase).

Es sollte Nacht und leicht zu kühles mittelwindiges Wetter sein, tragen Fisch einen dunklen langen Mantel oder einen Trenchcoat.

Suchen Fisch sich ein Dach eines min. fünfstöckigen Gebäudes, wichtig, Fisch sollten dort oben allein sein können, noch wichtiger, Fisch sollten den Überblick über etwasgroßes (Stadt, Berg/Tal, Himmel) haben.

Stellen Fisch sich so hin, daß Ihnen Ihre Haare teilweise ins Gesicht geweht werden, entzünden Fisch eine Zigarette, auch wenn Fisch Nichtraucher sind (reißen Fisch sich zusammen, Fisch sind schließlich nicht zum Spaß hier).

Ziehen Fisch den Rauch des etwas zu herben Tabaks in Ihre Lungen,es muß auf der Lunge leicht brennen, wischen Fisch sich den Rotz mit dem Handrücken von der Nase, stoßen Fisch den Rauch wieder aus.

Jetzt die vorsorglich mitgenommene Portishead CD im Discman starten,

Lied Nr.4.

Lassen Fisch nun ihren Blick über die Stadt (den Berg, o.ä. Geraffel) schweifen, beobachten Fisch etwas fliegendes z.b. Möwe, Flugzeug, Weltraumschrott etc.

Herzlichen Glückwunsch! Fisch haben das Grundgefühl der Entspannung erreicht, Fisch fühlen sich Tragisch.

Doch, Tragik ist ein fragiles Gefühl, es möchte gepflegt werden, also Konzentration!

Schlendern Fisch los, beachten Fisch die unzulängliche Beleuchtung des Treppenhauses und die gräßliche Farbe des Putzes. Gehen Fisch über den von Flutern erleuchteten Parkplatz, stellen Fisch sich vor, daß all ihre Freunde viel zu weit weg sind (sehr wichtig! Tragik ist Individualsport, bloß nicht gruppendynamisch werden!).

Überspringen Fisch Lied 7, dieses führt zu akuterTraurigkeit, ein Gefühl dem sich nur erfahrene Profis stellen sollten.

Als Ausbauset zu Tragik bietet sich Trotz an, stellen Fisch sich einfach vor, wie Fisch es allen zeigen werden, wenn erstmal die Revolution ausgebrochen ist. Gehen Fisch nach Hause, werfen Fisch Ihre Freundin raus und tuen Fisch endlich mal was ehrliches in Ihrem verlogenen Leben.

Aber nicht zum Marlboro Mann werden!

Veröffentlicht unter erik