- das war ja einfach …
- ich wünschte, ich könnte mich jetzt einfach umdrehen und einschlafen
- ich hoffe, sie liegt auf der feuchten Stelle
- ich wünschte, ich könnte jetzt noch so eine haben…
- wenn wir Kaninchen wären, würde ich jetzt keine Zigarette rauchen sondern eine Möhre knabbern
- wenn ich das morgen meinen Kumpels erzähle
- wenn ich das morgen meiner Freundin erzähle
- und sie war doch besser als ihre Schwester
- die sollte mich erstmal erleben, wenn ich die Hose ausziehe
- hoffentlich ist sie nicht schwanger
- hoffentlich bin ich nicht schwanger
- scheisse, ich hab nur dreissig Mark bei
- gleich kommt Fussball
Archiv für den Monat August 2001
Das schreit ja geradezu nach Unfall (5)
Probleme mit Bier und wie man sie löst
Problem: Das Bier ist ungewöhnlich bleich und geschmacklos.
Ursache: Glas Leer.
Lösung: Lassen Sie sich ein neues Bier bringen!
Problem: Die gegenüberliegende Wand ist mit strahlendem Licht bedeckt.
Ursache: Sie sind nach hinten umgefallen!
Lösung: Binden Sie sich am Tresen fest.
Problem: Sie haben Zigarettenstummel im Mund.
Ursache: Sie sind nach vorne umgefallen.
Lösung: Siehe oben.
Problem: Das Bier schmeckt nicht, und das T-Shirt wird vorne naß
Ursache: Mund nicht geöffnet oder Glas an falscher Stelle im Gesicht angesetzt.
Lösung: Gehen Sie auf die Toilette und üben Sie vor dem Spiegel.
Problem: Kalte und nasse Füße.
Ursache: Das Glas wird im falschen Winkel gehalten.
Lösung: Drehen Sie das Glas, bis die offene Seite in Richtung Decke zeigt.
Problem: Warme und nasse Füße.
Ursache: Ungenügende Kontrolle der Blase.
Lösung: Stellen Sie sich dicht neben den Nächsten Hund und meckern Sie über
dessen mangelnde Erziehung.
Problem: Der Boden wirkt verschwommen.
Ursache: Sie schauen durch den Boden eines leeren Glases.
Lösung: Lassen Sie sich ein neues Bier bringen!
Problem: Der Boden bewegt sich.
Ursache: Sie werden raus getragen.
Lösung: Finden Sie heraus, ob man Sie in ein anderes Lokal bringt.
Problem: Der Raum ist sehr dunkel.
Ursache: Das Lokal hat geschlossen.
Lösung: Lassen Sie sich die Privatadresse des Wirtes geben.
Problem: Das Taxi nimmt plötzlich ungewöhnliche Farben und Muster an.
Ursache: Der Bierkonsum hat Ihre persönliche Grenze überschritten.
Lösung: Mund zuhalten.
(Quelle unbekannt)
Kleines Ferientagebuch – Freitag, 3. August 2001
Kurzfristig habe ich mich gestern Abend im „Talschlösschen“ entschlossen, vielleicht doch mal etwas für die Uni zu tun, und gehe deshalb heute nicht zur Redaktion. Statt dessen nehme ich den mitgebrachten Stapel Kopien zum Thema „Legasthenie“, einen Block und lese die Seiten, die ich vor etlichen Wochen schon mal gelesen habe, deren Inhalt ich aber mittlerweile wieder vergessen habe. Zu Hause lernen ist nervend, zu komfortabel. Deshalb radele ich in die Stadtbücherei. Ach ja: ich radele immer noch, weil die Werkstatt gestern Mittag mit „unerwarteten Problemen“ kam: Alle vier Reifen stark porös, ein Loch im Auspufftopf. „Kann man das nicht schweißen?“ habe ich gefragt. Nein, kann man anscheinend nicht, glaubt man dem Werkstatt-Mann. Also: In der Stadtbücherei habe ich meine Ruhe, wenn man mal von den Kleinkindern absieht, die mit ihrer grünen Mutti in der Pädagogik-Abteilung rumturnen. Fazit: alle Seiten gelesen, die erste Seite geschrieben.
Abends: Ein Blick ins Schützen-Festzelt, wo heute Oldie-Party ist. Die Ratinger Dorfjugend ist auch da: Ein unterbelichteter Pickelträger, der schon ein paar Alt intus hat, stiert auf einen vorbeilaufenden Hintern, holt schon mit der Hand aus, wird aber im letzten Moment noch von seinen Kumpels gebremst.
Kleines Ferientagebuch – Donnerstag, 2. August 2001
Der Abend gestern war relativ früh zu Ende. Nach dem Stück noch ein, zwei Kölsch, danach noch ein paar Schwätzchen mit dem Ensemble. Ich habe ein Mädel getroffen, das beim ARD-Morgenmagazin arbeitet und sich ernsthaft freute, endlich mal einen Zuschauer zu treffen. Außerdem Ensemble-Mitglied Anniki, die aus Estland kommt, und deshalb tatsächlich diesen niedlichen osteuropäischen Dialekt hat. Das hatte ich während des Stücks angezweifelt.
Weil mein Auto immer noch in der Werkstatt ist, und ich um 11.30 Uhr einen Termin am S-Bahnhof Hösel habe, denke ich zur Abwechslung mal logisch und fahre das kurze Stück mit der Bahn. Eine Fahrt von der Innenstadt zum Termin hätte wohl mit einem Herzkaschper geendet. Ich habe ja schon gekeucht, als ich morgens früh zur Redaktion gefahren bin. Zum Pressetermin eingeladen hat die Höseler CDU, die sich rühmen will, dass sie nun den völlig versauten Bahnhof mit der Deutschen Bahn wieder auf Vordermann bringen will. Der Bahn-Presseonkel betont, dass er heute eigentlich gar nichts zu sagen hätte, redet aber trotzdem die ganze Zeit. Die CDU-Frau, die die CDU-Projektgruppe „Unser Bahnhof soll sauber werden“ leitet, will unbedingt betonen, was die CDU schon alles Tolles für den Bahnhof gemacht hat. „Ich als junges Mitglied (haha) will mich hier auch einbringen.“ Dann mach mal.
Kleines Ferientagebuch – Mittwoch, 1. August 2001
Den Kinoschock vom Vorabend habe ich immer noch nicht überwunden. Selten so einen Dreck gesehen. Der Film kommt in meiner internen roten Liste sogar vor dem Matrix-Abklatsch „The 13th Floor“, der zwar einen ähnlich kruden Plot hat, aber wenigstens ein bisschen Aktion anbietet. Der Tag vergeht mit einer Umfrage zum neuen Gaststättengesetz, wonach Kneipen und Discos jeden Tag bis 5 Uhr morgens geöffnet haben dürfen. „Könnte ich mal den Chef sprechen?“, frage ich eine Bedienung im Lintorfer Bürgershof, die nach zehn Mal klingeln endlich an den Apparat geht. „Nö, der ist unterwegs und will auch nichts mit der Presse am Hals haben.“ Super Auftakt für eine Umfrage.
Am frühen Abend dann nach Köln, wo mein lieber Freund Christoph wieder mal Theater spielt. Und weil ich mein Auto heute zur Werkstatt gebracht habe, fahre ich mit Christophs Freundin Steffi mit. Das heißt: Ich warte erst einmal eine halbe Stunde, weil Steffi sich in Ratingen nicht gut auskennt und dummerweise schon in Lintorf rausgefahren ist. Dann aber klappt es doch noch: Wir kommen rechtzeitig vor dem AstA-Café an, setzen uns dann in den Theaterraum, der tagsüber als Arbeitsamt für Studentenjobs genutzt wird und schauen uns Botho Strauss‘ „Sieben Türen“ an. Die stehen tatsächlich auf der Bühne, stammen aus einer WG, die für die Dauer des Stücks ohne Sichtschutz auskommen muss. Die Rahmen wackeln teilweise bedenklich, wenn die Schauspieler auf die Bühne kommen. Die Handlung ist auch etwas krude, aber unterhaltsam.