hast Du schon einmal ein Computerspiel gespielt?

Ich meine so richtig, nicht Mohrhuhn schießen, sondern ein
wirklich langes.

Nach ungefähr einem halben Monat spielen, beendete ich ein
solches, welches spielt keine Rolle. Bringt eure erlahmte Phantasie
mal in mein Zimmer und durchlebt mit mir die ersten Minuten Mach dem
Spiel.

Völlig unerwartet ist es auf einmal vorbei, du hast ihn
geschlagen, den Endfeind. Der Bildschirm wird schwarz, und doch
siehst du immer noch Farben. Die Ruhe ist beängstigend und doch
ist es das Gefühl, auf das Du seit dem Anfang des Finallevels
gewartet hast. Als du auf die Windowsoberfläche zurückkehrst,
wird dir plötzlich klar, dass du der Besiegte bist. 2 Uhr 30
zeigt die Uhr, bei dem Gedanken an diese Uhrzeit fühlst du dich
auf einmal unendlich müde, nicht die Art von Müdigkeit die
man hat, nachdem man ein 2m tiefes Loch gegraben hat, sondern eine
tiefere Müdigkeit, so als wenn Dich jemand, gefesselt, ein
Abhang hinunter geschubst hätte. Kurz nachdem der Computer
endlich runtergefahren ist, versuchst du Deine Augen aus dem
Bildschirm auszuklinken, voller Verwunderung stellst du fest, dass
sich Deine Grafikgeschwindigkeit auf ca. 31 Frames verringert und
wild rumzuckt. Du fährst Deinen externen Buffer aus und suchst
nach Halt. Im letzten Augenblick verhinderst du einen Systemabsturz.

In der Küche angekommen greifst du nach einer Wasserflasche,
von Muskelkrämpfen geplagt, führst du sie an den Mund und
spürst schließlich wie sich die Fluten über den
staubtrockenen Rachen ergießen. Das Leben scheint wieder
zurückzukehren. Du denkst, noch ein paar Healthpacks (Toast mit
Marmelade) und ein wenig Armor (Kaffee) bringen dich wieder auf einen
speicherwerten Level. Von wegen, die verbrannte und schlecht
programmierte Engine deines Körpers, gibt nach und du wählst
die Option schlafen um dem Endfeind ein weiteres mal entgegen zu
treten, nur mit anderer Textur……………..

Veröffentlicht unter martin

Martin und sein DSL

Die wollen DSL

Wir schreiben das Jahr 2001, doch keiner merk es. Das Internet verbindet die
Welt und all ihre Schurken, macht aber ansonsten nur manchmal Sinn. Da alle
Leute, außer fast alle, zu viel Geld haben, kann man Sachen Online
bestellen, nicht etwa das es funktionieren würde, nein nur der Gedanke etwas
zu einem wahnsinnig günstigen Preis zu bekommen läßt die Onliner wild
klicken. Weil so viele Leute auf der Datencountryroad rum warten, wollen
manche sie zu einem Datenhighway machen, dazu braucht man aber ein paar
Kästen da Heim. Da aber die, die die Kästen machen alles ungeschulte
Heizungsbauer und Maurer sind, müssen alle die,die die haben wollen
mindestens so lange warten wie die, die etwas per Internet bestellt hatten.

Doch
das Warten lohnt sich, denken die Wartenden, denn die wollen ja irgendwann
mal im Stau stehen. Die Firma die die Kästen wegschickt, tröstet mit tollen
Terminen z.B. erst 1.Dez. 2000, dann 5.Jan. 2001 und schließlich irgendwann
nach Mitte 2001. Weil aber alle die,die die Kästen haben wollten jetzt stink
sauer sind, passiert nichts, denn wer sind die schon?

DOWNLOAD VON: dsl- Zugang
ÜBERTRAGUNGSGESCHWINDIGKEIT : 2 bis 3 unfähige Mitarbeiter / Anschluß
DAUER : ca. 1.209.600 Minuten

Veröffentlicht unter martin

Winter

Schon bald ist Sommer

Heute lag mir der Gedanke im Kopf, es würde schon Sommer.
Alle laufen naß vom Schweiß durch die Gegend. Frauen
laufen dreiviertelnackt durch die Gegend und überfluten alle
Männer mit unangemessen sexuellen Reizen, Hessenkollegschüler
gehen den ganzen Tag einkaufen weil im Norma eine Klimaanlage
Abkühlung verschafft und die Reichen haben Sonnenbrand vom
Cabrio. Das Flimmern der Hitze verdirbt die Augen, die Erlösung
durch die Kühle der Nacht kommt erst um Zehn und die
Sonnenstrahlen der Morgensonne bohren sich schon um 5 Uhr 30 in die
Augen. Die ozonhaltige Luft vermischt sich mit dem Smog und bildet
eine giftige Glocke die während der Windstille die Lungen
vergiftet. Lauwarme Getränke, Mückenstiche, Sonnenstich und
das Schlimmste aller Übel: Die Haut wird Braun! Diese "Gesunde
Bräune" brennt sich auf die Haut wie auf ein altes
aufgebackenes Brot.

Doch zum Glück ist es noch Winter.

Sanft legt die Kälte ihre erfrischenden Schleier übers
Land, die Bäume entfangen sie mit Offenherzig und müssen
sich nicht hinter einem Mantel aus Grün vor der verbrennenden
Sonne schützen. Aller Schmutz, alles Unreine wird mit großen
Güssen hinfort gespült. Kleidung bekommt einen Sinn. Schöne
Farben zeigen das Land wie es wirklich ist, alles ist so ehrlich und
doch kann sich der Winter auch verdeckt zeigen, er bedeckt alles mit
weiß als ob er uns alle vor den Flammen der Sonne schützen
will. Schon die kleinsten Andeutungen eines wohl geformten weiblichen
Körpers versprühen heiße Erotik da die Dosis einfach
stimmt. Erst die Kargheit und Einfachheit des Winters öffnen die
Augen für die wirklich schönen Dinge. Eine Blume, mag sie
noch so herrlich sein, ist um so schöner wenn sie allein dar
steht, denn im Feld währe sie verloren und unattraktiv. Wenn die
Kälte kommt, gib es doch nichts schöneres als die Wärme
einer Feuerstelle oder sogar eines Körpers zu spüren und
während dessen die frische kühle Luft zu Atmen.

Martin im Winter

Veröffentlicht unter martin